Wenn Menschen äußern, dass sie gerne wieder „fit“ werden wollen,
dann meinen sie bei näherer Betrachtung Folgendes: die Dinge des alltäglichen Lebens oder Freizeitaktivitäten mit körperlichen Einsatz sollen ihnen wieder leichter fallen.
Das Problem hierbei ist aber oft nicht der Mangel an der sogenannten „Fitness“ sondern eher fehlende Kraft durch eine nicht ausgebildete Gesamtmuskulatur.
Fitness ist eher eine Begleiterscheinung resultierend durch körperliche Kraft und stellt ein sehr spezifisches Attribut zur jeweiligen Aktivität oder Sportart dar.
Ein progressiv gestaltetes Krafttraining, welches den Fokus auf die gesamte Muskulatur hat, ist daher der entscheidende Schlüssel für die Ausbildung einer soliden und allgemeinen Fitness.
Mit einem Mehr an muskulärer Kraft können Aktivitäten, welche körperlichen Einsatz benötigen, einem deutlich einfacher fallen.
Ein Beispiel: nehmen wir an, eine Person trainiert Bankdrücken mit zu Beginn 50 kg. Über die folgenden Wochen steigert diese Person das Gewicht auf 70 Kg. Die 50 Kg zu Beginn wird diese nun einfacher, schneller und auch mit mehr Wiederholung bewegen können.
Krafttraining ist daher in erster Linie nicht etwas für die Ästhetik (Bodybuilding, Fitness-Modelling) oder für die Demonstration großer Leistungen in Sachen Kraft z.B. Kraftdreikampf bzw. olympischem Gewichtheben, sondern kann vielmehr wie eine Art Medizin verstanden werden und präventiv durchgeführt gesundheitsfördernd bzw. erhaltend sein. Richtig gestaltet kann es ein Wundermittel zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit zum jetzigen Zeitpunkt im Leben als auch später im Alter sein.
Des Weiteren kann mit dem Erhalt und dem Aufbau von Muskulatur eine Reserve gegenüber dem natürlichen altersbedingten Muskelabbau geschaffen werden. Eine Selbstständigkeit im Alter kann somit länger gewährleistet sein. Dieses Mehr an Muskulatur kann auch im Krankheitsfall als eine Art Puffer dienen, von dem der Körper zehren kann und welche nach Gesundung einen Wiederaufbau dieser einfacher macht.
Ein weiterer oft nicht betrachteter Punkt ist auch, dass Krafttraining als Prävention zur Vorbeugung von Verletzungen das entscheidende Mittel der Wahl ist.
Krafttraining hat leider durch langjährige irreführende Vermarktung den schlechten Ruf als „gefährliche sportliche Aktivität“ bekommen.
Die Folge: Menschen, die am meisten davon profitieren könnten, fühlen sich vom Krafttraining am meisten abgestoßen. Diese Menschen geben dann Gründe an, wie das Krafttraining eine Aktivität sei, zu der man sich aus Interesse oder Vorliebe hingezogen fühle, wie z.B. auch manche Menschen eher zu Fußball, Yoga oder Tanz tendieren. Hinzu kommt oft außerdem die falsche Annahme, dass Krafttraining nur für junge und bereits fitte Menschen etwas sei.
Der oben erwähnte Personenkreis wählt dann für die Muskulatur nicht-förderliche Aktivitäten wie Gruppenfitness, Bewegung auf dem Laufband oder Crosstrainer, Joggen, Zumba oder Yoga. Diese Aktivitäten können ihren Benefit in Form eines seelischen Ausgleiches gegenüber dem beruflichen Alltag haben, bieten jedoch nicht den richtigen Stimulus für muskulären Aufbau und können im Gegenteil vielmehr Schaden anrichten.
Damit gesagt: Intelligent gestaltetes Krafttraining ist für Mann und Frau, alt und jung essentiell für die Gesundheit wie Zähneputzen und sollte genauso wie dieses im Leben eines jeden einen wichtigen Platz einnehmen.